Alanin
Alanin ist eine nicht essenzielle Aminosäure, die eine zentrale Rolle im Zuckerstoffwechsel spielt. Einerseits kann die Aminosäure im Gewebe über mehrere Zwischenschritte aus Glukose hergestellt werden. Bei einem erhöhten Energiebedarf kann die Aminosäure andererseits aber auch wieder in der Leber zu Glukose umgewandelt werden. Gleichzeitig regt Alanin die Ausscheidung des Hormons Glukagon an, das als direkter Gegenspieler des Insulins den Glykogenabbau und damit die Synthese von Glukose stimuliert. Auf diese Weise reguliert Alanin den Blutzuckerspiegel und hält genügend Energiereserven für einen erhöhten Energieverbrauch bereit. Zudem kommt der Aminosäure auch eine tragende Rolle bei der Ammoniakentgiftung im Körper zu.
Arginin
Als alleinige Vorstufe des körpereigenen Botenstoffs Stickstoffmonoxid (NO) kommt Arginin eine zentrale Rolle bei vielen lebensnotwendigen Aufgaben im Stoffwechsel zu: NO fördert unter anderem die Durchblutung der Gewebe, schützt vor Arteriosklerose, unterdrückt die Entstehung von Thrombosen, fungiert als Neurotransmitter, unterstützt das Immunsystem und hemmt Entzündungen. Gemeinsam mit Ornithin stimuliert Arginin den Hormonaushalt und trägt dazu bei, dass z. B. Wachstumshormone, Insulin, Glukagon oder Noradrenalin freigesetzt werden.
Asparagin
Im Stoffwechsel trägt Arginin vor allem zur Entwicklung und Funktion von Nerven- und Hirngewebe bei. Für den Stoffwechsel spielt Asparagin dagegen eher eine untergeordnete Rolle. Zunehmende Erkenntnisse deuten jedoch auf Funktionen beim Stickstofftransport (Ammoniakentgiftung) und bei der Bildung von Glykoproteinen, die eine tragende Rolle im Immunsystem spielen.
Aspartat (=Asparaginsäure)
Asparaginsäure ist eine nicht-essenzielle Aminosäure, die hauptsächlich zur Proteinsynthese genutzt wird. Gleichzeitig ist die Aminosäure im Harnstoffzyklus (Detoxifizierung) und der Synthese von DNA beteiligt und spielt als Neurotransmitter eine wichtige Rolle im zentralen Nervensystem. Mehrere Studien deuten inzwischen auch auf eine zusätzliche Funktion bei der Biosynthese und/oder Sekretion von Hormonen in endokrinen Drüsen.
Citrullin
Citrullin ist eine Aminosäure, die im Harnstoffzyklus in Leber und Niere eine wichtige Rolle beim Abbau des giftigen Ammoniaks spielt. Im Harnstoffzyklus entsteht aus dem Citrullin die Aminosäure Arginin, die bei der Produktion von NO im Körper gebraucht wird (s. oben). Bei dieser Reaktion wird wiederum Citrullin frei. Gleichzeitig wird eine große Menge Citrullin auch von Darmzellen aus Glutamin verstoffwechselt.
Glutaminsäure (=Glutamat)
Glutaminsäure ist eine der wichtigsten freien Aminosäuren im zentralen Nervensystem. Hier wirkt es als anregender Neurotransmitter und erfüllt wichtige Funktionen bei Lern- und Erinnerungsprozessen aber auch bei der Regulation von Hormonausschüttungen in der Hypophyse. Zusammen mit den Aminosäuren Cystein und Glycin bildet es Glutathion. Dabei handelt es sich um einen der wichtigsten Antioxidantien in unserem Körper.
Glycin
Im Nervensystem wirkt Glycin zusammen mit der Glutaminsäure an Glutamatrezeptoren , dämpft die Aktivität hyperaktiver Nerven und trägt zur Gedächtnisbildung bei. Auch für unsere Muskeln ist Glycin unentbehrlich, einerseits reduziert es Muskelkontraktionen und andererseits ist es als Ausgangsstoff des Kreatins unerlässlich für die Energieversorgung der Muskulatur. Zusätzlich ist Glycin Bestandteil des Kollagens und daher wichtig für die Hautgeneration, die Bildung der Haare und den Aufbau von Knorpel. Außerdem spielt Glycin eine wichtige Rolle im Blutzuckerspiegel. Hier wirkt die Aminosäure einerseits als Bestandteil des Glukosetoleranzfaktors und andererseits bei der Freisetzung des Hormons Glukagon.
Histidin
Histidin ist eine proteinogene Aminosäure, die vor allem in den aktiven Zentren eisenhaltiger Proteine eingebaut wird (z. B. Hämoglobin, Ferritin) und damit eine Rolle beim Eisen- und Sauerstofftransport im Körper spielt. Besonders zentral ist allerdings die Rolle als Vorstufe des Hormons Histamin. Histamin trägt zur Kontraktion von Darm und Gefäßen bei, führt zu einer Steigerung der Magensäure, ist bei der Abwehrfunktion unseres Immunsystems gegen Fremdstoffe beteiligt und spielt eine Rolle bei allergischen Entzündungen. Zudem hat Histidin eine große Bedeutung bei der Wundheilung und bei der Aufnahme und Verwertung von Zink.
Leucin
Als essenzielle Aminosäure kann Leucin nicht selbst hergestellt werden und muss daher in ausreichenden Mengen mit der Nahrung aufgenommen werden. Im Körper erfüllt die Aminosäure viele wichtige Funktionen: die Regulierung des Blutzuckerspiegels durch eine insulinstimulierende Wirkung, die Produktion des Wachstumshormons Somatotropin, welches bei Erwachsenen das Verhältnis zwischen Muskelmasse und Fettanteil reguliert und das Wachstum und die Regeneration von Muskel- und Knochengewebe.
Methionin
Methionin ist eine essenzielle Aminosäure, die im Körper viele zentrale Aufgaben erfüllt; die meisten indirekt über S-Adenosylmethionin, welcher aus Methionin produziert wird. Dabei handelt es sich um einen Stoff, der an vielen Methylierungsprozessen im Körper involviert ist und vereinfacht dargestellt in vielen Zusammenhängen die Funktion eines An- oder Ausschalters übernimmt (z.B. bei unseren Genen). Zusätzlich ist Methionin auch bei der Umwandlung von Neurotransmittern (z.B. Noradrenalin zu Adrenalin) und der Bildung oder auch dem Abbau von Hormonen, wie Melatonin oder Cortisol beteiligt. Gleichzeitig ist Methionin der Hauptlieferant für Schwefel und schwefelhaltige Produkte, wie das Kreatin, das für die Kontraktion und die Energiegewinnung in den Muskeln eine wichtige Rolle spielt, sowie die Haarfollikel beeinflusst und Störungen der Haare, der Haut und der Nägel vorbeugt.
Ornithin
Ornithin ist neben Citrullin eine Aminosäure, die beim Abbau des Ammoniaks im Harnstoffzyklus der Niere eine wichtige Rolle spielt. Die Aminosäure ist daran beteiligt die Leberfunktion zu verbessern und hilft bei der Entgiftung von Schadstoffen. Zudem dient Ornithin als Vorstufe des Citrullins und des Arginins und ist daher indirekt auch an der Stimulierung des Wachstumshormons beteiligt. Gleichzeitig wird aber auch eine direkte Rolle im zentralen Nervensystem vermutet: sowohl beim Stressabbau als auch bei der Verbesserung von Schlaf- und Ermüdungssymptomen.
Phenylalanin
Die wichtigste Funktion erfüllt Phenylalanin als Vorstufe des Tyrosins, das wiederum in andere Stoffe (Hormone und Neurotransmitter) umgewandelt werden kann. Zusätzlich kann Phenylalanin unter Abhängigkeit von Vitamin-B6 in Phenylethylamin umgewandelt werden. Dabei handelt es sich um einen Stoff, der im zentralen Nervensystem als Neuromodulator wirkt und die Konzentration von Noradrenalin und Dopamin erhöht. Dadurch wird dem Phenylalanin eine antidepressive, aktivitätssteigernde und Aufmerksamkeits-fokussierende Wirkung nachgesagt.
Prolin
Prolin schützt vor übermäßigem Abbau des Kollagens. Zusätzlich ist Prolin auch selbst in Form des Hydroxyprolins, an dessen Bildung Vitamin C beteiligt ist, wesentlicher Bestandteil von Kollagen. Damit ist Prolin zusammen mit Glycin und Lysin einer der wichtigsten Bausteine in Bindegewebe und unentbehrlich für Knochen, Knorpel, Bänder und Sehen. Zusammen mit Lysin bewirkt Prolin zudem eine Erhöhung der Stabilität von Arterienwänden.
Serin
Für unseren Stoffwechsel hat Serin eine besonders hohe Bedeutung im Nervensystem. Hier ist die Aminosäure daran beteiligt sogenannte Phospholipide zu bilden, die (in Form von Phosphatidylserin) einen wichtigen Bestandteil der Membranen unserer Nervenzellen darstellen. Zusätzlich wirkt die Aminosäure als Ausgangsstoff für den Neurotransmitter Acetylchoin, der bei Lernprozessen und bei der Kontraktion der Skelettmuskulatur beteiligt ist.
Threonin
Eine der wichtigsten Funktionen der Aminosäure ist die Aufrechterhaltung unseres Proteingleichgewichts . Das bedeutet, dass Threonin im Körper für die Balance zwischen dem Proteinaufbau und -abbau zuständig ist und darüber entscheidet, ob wir Muskelmasse aufbauen oder verlieren. Zusammen mit Methionin verhindert Threonin aber auch die Fettansammlung in der Leber. Zudem ist Threonin ein wichtiger Immunstimmulator, der das Wachstum der Thymusdrüse fördert, die eine wichtige Rolle für die Gesundheit des Immunsystem spielt.
Tryptophan
Als essenzielle Aminosäure spielt Tryptophan gleich mehrere wichtige Rollen. Einerseits ist es die Vorstufe des Serotonins, das als „Glückshormon“ zu unserer Stimmung beiträgt, aber auch andere Prozesse wie Körpertemperatur, Appetit, Schmerzempfinden, Darmperistaltik und -sekretion steuert. Zudem wird Tryptophan auch gebraucht, um das Schlafhormon Melatonin zu bilden. Damit trägt die Aminosäure andererseits dazu bei unseren Schlaf-Wach-Rhythmus zu regulieren und unsere Schlafqualität zu verbessern. Zusätzlich kann die Aminosäure in der Leber in Nicotinsäure (Vitamin B3) umgewandelt werden. Diese ist sowohl am Protein- und Kohlenhydrat-, als auch am Fettstoffwechsel beteiligt.
Tyrosin
Tyrosin ist an zahlreichen Körperfunktionen beteiligt und dient als Ausgangssubstanz diverser Stoffwechselprodukte. Eine besondere Rolle nimmt die Aminosäure aufgrund ihrer Funktion als Vorstufe der Schilddrüsenhormone Triiodthyronin (T3) und Thyroxin (T4) und der Neurotransmitter Adrenalin, Noradrenalin und Dopamin ein. Außerdem ist Tyrosin auch Grundbaustein des Hautpigmentes Melanin, dass für die bräunlich-schwarze Färbung von Haaren, Haut und Augen verantwortlich ist.
Valin
Valin, ist eine Aminosäure, die neben Leucin und Isoleucin zu den „verzweigtkettigen“ zählt, die eine wichtige Rolle beim Muskelaufbau spielen und die Ausschüttung des Wachstumshormons Somatotropin fördern. Zudem regt die Aminosäure die Insulinausschüttung an, und ist daher auch bei der Regulation des Blutzuckers beteiligt. Im Gehirn trägt Valin zusätzlich dazu bei Neurotransmitter zu synthetisieren und den Appetit zu regulieren .
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