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Östrogene sind die wichtigsten weiblichen Sexualhormone. Es handelt sich hierbei um eine Gruppe von Hormonen: Östron (E1), Östradiol (E2) und Östriol (E3), wobei Östradiol in den fruchtbaren Jahren von Frauen das biologisch aktivste Östrogen ist. Östrogene sorgen unter anderem für die Entwicklung des weiblichen Körpers vom Mädchen zur Frau und den monatlichen Aufbau und Schutz der Gebärmutterschleimhaut. Außerdem erhalten sie die Elastizität der Blutgefäße und sorgen für feuchte Augen und Schleimhäute. Zusammen mit dem Sexualhormon Progesteron regulieren die Östrogene den Menstruationszyklus. Progesteron und Östrogene befinden sich dabei in einem fein aufeinander abgestimmten Wechselspiel: Der Östrogenspiegel gibt vor, wie viel Progesteron benötigt wird. Wenn vom Körper zu wenig Progesteron produziert wird, gibt es im Verhältnis zum Progesteron zu viel Östrogen, es liegt also Östrogendominanz vor. Dies kann auch dann der Fall sein, wenn insgesamt zu wenig Östrogene produziert werden, gleichzeitig aber immer noch zu wenig Progesteron. Deshalb ist bei einem Östrogenmangel wichtig, neben den absoluten Werten auch das Verhältnis von Östrogen zu Progesteron zu bestimmen.
Kann ein Östrogenmangel auch Männer treffen?
Ja, auch Männer benötigen einen gewissen Wert an weiblichen Sexualhormonen. Ein Mangel hat ebenso negative Effekte, z.B. auf Haut und Haare. Er wird bei Männern aber seltener erkannt oder wahrgenommen.
Was haben die Wechseljahre mit Östrogenmangel zu tun?
Im Verlauf der Wechseljahre stellen die Eierstöcke zunehmend ihre Funktion ein. In der Folge nimmt auch die Produktion von Östrogenen ab, sodass sich langsam ein Östrogenmangel einstellt. Gerade zu Beginn der Wechseljahre entstehen dadurch die typischen „Wechseljahrssymptome“ wie Hitzewallungen oder Schweißausbrüche.
Warum ist ein umfassendes Hormonprofil meist sinnvoll?
Alle Hormone im Körper beeinflussen einander. Der Körper kann sogar ein Hormon in ein anderes umwandeln. Bei Stress ist er z.B. in der Lage, Progesteron in Cortisol umzuwandeln. Das soll sicherstellen, dass der Vorrat an dem lebenswichtigen Cortisol nicht zur Neige geht. Das Progesteron fehlt dann aber natürlich an anderen Stellen im Körper, was zu weiteren Beschwerden führt. So entstehen oft mehrere „Baustellen“, die aber alle miteinander in Verbindung stehen. Für eine passende Therapie ist es wichtig, das gesamte Bild zu kennen, um an der richtigen Stelle ansetzen zu können.
Was hat dauerhafter Stress mit einem möglichen Östrogenmangel zu tun?
Dauerhafter führt dazu, dass die Nebennieren erschöpfen, das heißt sie stellen ihre Arbeit nach und nach ein. In den Nebennieren werden u.a. das Stresshormon Cortisol, aber auch DHEA gebildet. DHEA ist eine Vorstufe der Östrogene und notwendig für deren Produktion. Ein geschwächte Nebennieren führt daher mit der Zeit auch zu einem Mangel an Östrogenen.
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