Entzündungen adé: Wie die Keto-Diät helfen kann
Entzündungen adé: Wie die Keto-Diät helfen kann
Essen kann heilen. Das hören Sie vermutlich nicht zum ersten Mal – vielleicht haben Sie es sogar am eigenen Körper erlebt. In diesem Artikel nehmen wir die antientzündliche Wirkung der ketogenen Diät unter die Lupe: Wie hilft eine Ernährung, die zu 60-90% aus Fetten besteht, Entzündungen zu bekämpfen?
Entzündungen sind eigentlich für uns
Entzündungen sind eigentlich für uns, nicht gegen uns. Sie verteidigen uns nämlich gegen Bakterien und Fremdkörper.
Machen sie es sich in unserem Körper allerdings zu gemütlich, dann wird es schnell sehr ungemütlich – und zwar lebensbedrohlich. Denn chronische Entzündungen sind die Ursache für Herzerkrankungen, Diabetes, Krebs und co.
Doch, Moment mal, was sind denn eigentlich die Ursachen für chronische Entzündungen?
4 Ursachen für chronische Entzündungen
Nichts, was im Körper passiert, ist einfach. Deshalb lassen sich chronische Entzündungen nicht auf eine einzige Ursache zurückführen. Vielmehr bilden mehrere, sich gegenseitig beeinflussende Faktoren oftmals den Nährboden für eine Entzündung.
1. Ungesunde Ernährung
Antioxidantien (z.B. in Zitrusfrüchten, Kurkuma und Kaffee) und Ballaststoffe (z.B. in Gemüse und Obst) schützen unsere Zellen vor freien Radikalen, die die Zellen angreifen. Deshalb kann eine Ernährung, die zu wenig von diesen Stoffen enthält, Entzündungen im Körper fördern.
Weißer Zucker und Kohlenhydrate (z.B. Kartoffeln, Brot und Nudeln) sorgen für einen schnellen Anstieg unseres Blutzuckers. Ein Anstieg des Blutzuckerspiegels bewirkt, dass mehr Insulin produziert wird, um den Zucker aus dem Blut in die Zellen zu transportieren. Ein Insulin-Anstieg führt dann dazu, dass der Blutzuckerspiegel wieder schnell absinkt. Die Folge: Durch den schnell schwankenden Blutzuckerspiegel werden entzündliche Zytokine produziert – chemische Botenstoffe, die Entzündungen verursachen.
2. Durchlässiger Darm (Leaky Gut Syndrom)
Menschen mit dem Leaky Gut Syndrom haben eine durchlässige Darmschleimhaut. Durch Risse in der Darmschleimhaut gelangen Bakterien und andere schädliche Stoffe aus dem Darminneren ins Blut. Da diese Stoffe dort nicht hingehören, reagiert das Immunsystem mit einer Entzündung. Die Darmschleimhaut kann aus verschiedenen Gründen durchlässig werden, zum Beispiel durch Antibiotika, Pestizide und einen übermäßigen Verzehr hochverarbeiteter Lebensmittel wie zum Beispiel Tiefkühlpizza.
3. Chronischer Stress
Cortisol ist das Hormon, das bei Stress ausgeschüttet wird. Bei langanhaltendem Stress schüttet der Körper auch über einen langen Zeitraum Cortisol aus. Das Hormonsystem ist ziemlich komplex, denn alle Hormone beeinflussen sich direkt oder indirekt. Im Falle von Cortisol und Insulin sorgt ein Cortisol-Anstieg dafür, dass der Insulinspiegel steigt. Es kommt wieder zu Blutzuckerschwankungen, wodurch vermehrt entzündliche Zytokine produziert werden – ein Teufelskreis!
Stress führt aber auch zu Verhaltensweisen, die Entzündungen fördern können, wie schlechte Ernährung, Alkohol, Bewegungsmangel und schlechte Schlafgewohnheiten.
4. Umweltgifte
Körperpflegeprodukte, Haushaltsreiniger, Medikamente, Schwermetalle, Rauch, Schimmelpilze und Abgase sind Umweltgifte. Die tägliche Konfrontation mit Umweltgiften überfordert unser Immunsystem. Ein überfordertes Immunsystem kann nicht mehr einwandfrei funktionieren und es kommt zu Entzündungen.
Wie kann eine ketogene Ernährung bei Entzündungen helfen?
Eine ketogene Ernährung ist eine sehr kohlenhydratarme, dafür aber fettreiche Ernährung. Bei dieser Ernährungsform wird die Kohlenhydratmenge auf ein Minimum reduziert, auf 20-50 Gramm pro Tag.
Kohlenhydrate sind unser schnellster Energielieferant. Werden nur noch sehr wenige Kohlenhydrate verzehrt, dann steht der Leber nach kurzer Zeit keine Energie mehr zur Verfügung. Da sich die Leber um die Energieumwandlung und -weitergabe an die Zellen kümmert, muss sie sich also einen anderen Weg suchen, um an Energie zu kommen – der Stoffwechsel muss sich umstellen.
Die Leber beginnt verstärkt Fette in Ketonkörper aufzuspalten. Diese werden als Energiequelle an das Gehirn, die Muskeln und andere Organe weitergeleitet.
Lebensmittel, die Entzündungen fördern, werden ausgeschlossen.
Kohlenhydrate führen zu einem schwankenden Blutzuckerspiegel, woraufhin entzündliche Zytokine produziert werden, die Entzündungen fördern. Bei der ketogenen Ernährung werden Fette zum Hauptenergielieferanten des Körpers. Auf dem Speiseplan stehen fettreiche Lebensmittel – kein Zucker, kaum Kohlenhydrate.
Lebensmittel, die Entzündungen lindern, werden vermehrt aufgenommen.
Die ketogene Ernährung besteht zu 60-90% aus Fetten. Eine hohe Fettaufnahme erhöht (bei richtiger Zusammensetzung) die Menge an antientzündlichen mehrfach ungesättigten Omega-3-Fettsäuren (z.B. in Lein-, Raps- und Olivenöl). Hochwertige Fettsäuren aktivieren Zellrezeptoren, die die Ausbreitung von Entzündungen stoppen.
Fehler vermeiden
Eine ketogene Ernährung kann, wenn sie richtig durchgeführt wird, Entzündungen lindern. Lesen Sie hier nach, welche Fehler Sie bei der Umstellung auf eine ketogene Ernährung vermeiden sollten.
Darüber hinaus kann für Sie die ketogene Diät weitere Vorteile mit sich bringen, wenn Sie ein Eiweiß-Effizienter Stoffwechseltyp sind. Menschen mit diesem Stoffwechseltyp können Eiweiße sehr gut, Kohlenhydrate dagegen sehr schlecht verwerten. Erfahren Sie hier mehr zu diesem Thema.
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